Die etwa 300 km Anreise am Freitagnachmittag von der Innerstetalsperre in das malerische Städtchen Diez an der Lahn ließen sich nicht ganz ohne Staus bewältigen. Trotzdem kamen alle Fahrtteilnehmer gutgelaunt in der Pizzeria 'La Piazza' nahe unserem Hotel in der Altstadt an und wir ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen gab es vor der ersten Paddelstrecke von Runkel nach Limburg erstmal etwas zu feiern. Unser Geburtstagskind Jürgen überraschte uns zu seinem 81. Geburtstag mit einem Gläschen Sekt vor Fahrtbeginn. Dann ging es in die Paddelboote - auf nach Limburg. Neben malerischer Natur und einer germanischen Basilika konnten wir in Dietkirchen eine Ruderregatta auf der Lahn miterleben. Bei der Einfahrt nach Limburg bot sich ein prächtiger Blick auf die Altstadt mit dem Dom.
Wir konnten unsere Boote beim KC Limburg ablegen und zum Altstadtbummel starten, allerdings ohne Besichtigung von Tebartz Badewanne. Der Flammkuchen, der als Schnellimbiss gedacht war, dauerte ziemlich lange - für den ein oder anderen trotzdem eine willkommene Erholungspause. Auf dem Rückweg zu den Kajaks konnten wir an der Obermühle Kajak-Freestyler beobachten. Nach der Schleuse in Limburg paddelten wir weiter am Schloss Oranienstein in Diez vorbei, dem Stammschloss des holländischen Königshauses. Kurz danach passierten wir das Ausflugslokal Neues Mühlchen, in dem wir abends einen Tisch reserviert hatten. Wir mussten ein weiteres Mal schleusen und paddelten schließlich bis zur Aussatzstelle nach Balduinstein mit Burgruine. Die Lahn ('die Lahm') hatte auf der gesamten 25 km Strecke kaum Strömung, so dass wir abends ziemlich ausgepowert waren. Die Heimfahrt durch eine hügelige Landschaft war recht abenteuerlich und zog sich in die Länge, so dass wir erst um Viertel vor neun im Restaurant ankamen. Der jüngsten Teilnehmerin fielen dann auch nach dem Essen die Äuglein zu.
Die Sonntagstour (18 km) begann in Löhnberg und führte uns vor den Toren Weilburgs durch den einzigen Schifffahrtstunnel Deutschlands, ein besonderes Erlebnis. Am Ende des 200m langen Tunnels ohne künstliche Beleuchtung befand sich eine Doppelschleuse. Stefan musste sein Kajak über eine Leiter verlassen und kräftig ackern, um beide Schleusen zu bedienen. Zwei weitere Schleusen folgten auf dem Weg zum Endpunkt unserer Tour, dem Piratenlager Aumenau. Dort konnten wir uns in einer echten Spelunke für die Rückfahrt stärken. Insgesamt 7 Schleusen haben wir am Sonntag hinter uns gelassen. Ankunft daheim abends im Dunkeln.