Fast 40 Besucher lauschten am 2. Februar dem Multimediavortrag über eine 16-tägige Kanutour auf dem Colorado durch den Grand Canyon.
Für die ca 400 km lange Strecke musste sämtlicher Proviant, Ausrüstung und Gepäck für 16 Personen mitgenommen werden. Dazu begleiteten einige Rafts die Truppe, die die größeren Gegenstände, Vorräte und Kühlboxen an Bord hatten. Wer mal einen Tag Pause vom Paddeln brauchte, konnte auf einem Raft mitfahren. Beeindruckende Bilder des Grand Canyon, dessen Schluchten sich stellenweise fast 2 km über den Colorado erheben, wechselten mit Videos vom Paddeln in den Stromschnellen. Der Colorado fließt über weite Strecken ruhig dahin, doch die Stromschnellen, die aus der Entfernung harmlos plätschernd aussehen, haben es in sich. Vor der Helmkamera der Paddler türmten sich meterhohe Wellen und in einigen Momenten kam auch bei den Zuschauern der Gedanke auf, lieber den Rückwärtsgang einzulegen, als sich durch die Fluten zu stürzen.
2019 war Norbert Eidam zusammen mit Familie Berger aus Bad Harzburg und einigen weiteren Teammitgliedern aus Deutschland und den USA zu der Tour aufgebrochen.
Täglich mussten neue Übernachtungsplätze angefahren und eingerichtet werden - vom idealen Plätzchen für das Freiluftklo (Munitionsboxen aus Metall mit Toilettensitz) über die 'Küche' bis hin zu den Schlafplätzen. Ein ausgefeilter Speiseplan sorgte dafür, dass jeden Tag abwechslungsreiches Essen zubereitet werden konnte und niemand zu kurz kam - schließlich musste alles vorab besorgt werden und 16 Tage reichen. Genügend Dosenbier war an Bord und wurde von den meisten dem lauwarmen chemisch aufbereiteten Trinkwasser vorgezogen. Für Notfälle waren zwei Satellitentelefone dabei, die aber nicht zum Einsatz kamen. Eine Rettung mit dem Hubschrauber wäre auch schwierig geworden, da es auf der Strecke kaum Stellen gab, an denen er hätte landen können.
Wichtig war auch, wirklich nichts im Nationalpark zu hinterlassen: weder Essensreste, Küchen- oder sonstige Abfälle oder große Geschäfte - alles musste mitgenommen werden. Die Abende waren geprägt von Lagerfeuerromantik und dem Blick in einen faszinierenden Sternenhimmel.
In der Vortragspause gab es einen Imbiss, der auch bei der Paddeltour meist zu Mittag eingenommen wurde: selbstgemachte Wraps mit allerlei Schnippelgemüse und Salat, Käse und verschiedenen Dips und Soßen.